Parasiten beim Hund: Erkennen, vorbeugen und behandeln

Parasiten sind ein wichtiges Thema für Dich als Hundebesitzer. Das hat zwei Gründe: Zum einen beeinträchtigen sie massiv die Gesundheit Deines Hundes, zum anderen stellen sie auch ein Risiko für Dich als Mensch dar.

In diesem Ratgeber erfährst Du alle wichtigen Parasitenarten, ihre Übertragungswege und die typischen Symptome, die mit ihnen einhergehen. Außerdem verraten wir Dir, was Du wie Du Parasiten am effektivsten behandeln kannst und was Du präventiv tun kannst.

Drei Fragen zur Einführung in das Thema Parasiten beim Hund:

Bevor wir uns den verschiedenen Arten von Parasiten widmen, klären wir drei Fragen zum Start:

Parasiten sind Organismen, die auf Kosten eines Wirtes leben und sich von dessen Ressourcen ernähren. Bei Hunden unterscheidet man zwischen Ektoparasiten wie Zecken, die außen am Hundekörper leben, und Endoparasiten wie Würmern, die im Körper leben.

Ein Parasitenbefall kann zu vielen verschiedenen gesundheitlichen Problemen bei Deinem Hund führen und auch Menschen gefährden. Deshalb solltest Du Dich regelmäßig um die Gesundheit Deines Vierbeiners kümmern.

Die Übertragung von Parasiten ist unterschiedlich, je nachdem ob es sich um Ekto- oder Endoparasiten handelt. Ektoparasiten werden meist durch den direkten Kontakt übertragen oder aus der Umgebung aufgenommen. Endoparasiten gelangen über kontaminiertes Futter, Wasser oder Kot in den Organismus. Auch andere Hunde und Tiere, die als Zwischenwirt fungieren, können Parasiten übertragen.

Welche Parasiten gibt es bei Hunden und was macht sie gefährlich?

Äußere Parasiten (Ektoparasiten)

Ektoparasiten leben auf der Haut oder im Fell des Hundes. Zu den wichtigsten zählen:

Zecken

Blutsauger, die auf den Hund Krankheiten wie Borreliose oder Anaplasmose übertragen können. Besonders aktiv sind sie in der Zecken-Saison von Februar bis Oktober.

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Flöhe und Läuse

Kommen häufig bei Hunden vor. Sie verursachen Juckreiz, können allergische Reaktionen hervorrufen und Badwürmer übertragen.

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Milben

Es gibt verschiedene Arten von Milben beim Hund darunter Ohrmilben, Grabmilben, Grasmilben oder Haarbalgmilben (Demodex-Milben). Ein Milbenbefall beim Hund sorgt für Hautirritationen, Juckreiz und Haarausfall.

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Haar­linge

Sie ernähren sich von Hautschuppen und verursachen beim Hund Juckreiz oder Fellprobleme.

Innere Parasiten (Endoparasiten)

Endoparasiten leben im Inneren des Hundes etwa in Form von Würmern im Verdauungstrakt oder anderen Organen. Zu den wichtigsten zählen:

Spul­würmer

Sie sind bei Hunden der häufigste Wurmbefall und kommen besonders bei Welpen vor. Sie können durch Kot, Muttermilch oder bereits im Mutterleib übertragen werden.

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Band­würmer

Meistens werden Bandwürmer durch das Fressen infizierter Zwischenwirte übertragen, dazu zählen etwa Flöhe oder rohes Fleisch.

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Haken­würmer

Sie gelangen über die Haut oder oral in den Hund und manifestieren sich in Form von Blutarmut oder Verdauungsproblemen.

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Lungen­würmer

Sie befallen die Atemwege des Hundes und führen zu Husten oder Atemnot.

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Giardien

Dabei handelt es sich um einzellige Parasiten, die bei Hunden starken Durchfall verursachen können. Vor allem Welpen haben vermehrt Giardien.

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Proto­zoen

Auch andere einzellige Parasiten können Krankheiten bei Hunden verursachen. Leishmaniose ist zum Beispiel eine Infektionskrankheit, die durch die Sandmücke als Wirt auf den Hund übertragen werden kann.

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Kokzi­dien

Sie führen vor allem zu Verdauungsstörungen und kommen eher bei jungen oder immunschwachen Hunden vor.

Die Symptome – so erkennst Du einen Parasitenbefall bei Deinem Hund

Ein Parasitenbefall manifestiert sich bei Deinem Hund auf unterschiedliche Weise – je nach Parasiten und Schwere des Befalls. Das sind einige Symptome für Anzeichen von Parasiten beim Hund auf die Du achten solltest:

Symptome bei Hunden

Wichtiges dazu

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Juckreiz und Hautveränderungen

Du erkennst es durch häufiges Kratzen, Beißen, Lecken sowie Rötungen, Krusten, Pusteln oder Schuppenbildung

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Haarausfall

Zeigt sich durch kahlen Stellen, stumpfes Fell oder wenn Dein Hund außerhalb des Fellwechsels viel Fell verliert

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Durchfall und Erbrechen

Ist oft ein Symptom bei Wurmbefall oder Giardien

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Gewichtsverlust

Besonders auffällig bei normalem oder erhöhtem Appetit. Oder bei andauernder Appetitlosigkeit

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Verhaltensänderungen

Zum Beispiel wenn Dein Hund unruhig ist, vermehrt jault, weniger aufmerksam ist als sonst oder sich ungewöhnlich zurückzieht

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Anämie und allgemeine Schwächen

Du erkennst sie am Hund durch blasse Schleimhäute oder Energiemangel. Kommt oft bei starkem Befall von blutsaugenden Parasiten wir Flöhen oder Zecken vor.

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Parasiten als sichtbares Symptom

Flöhe springen, Zecken saugen sich fest oder Wurmsegmente sind im Kot erkennbar

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Diagnose: So stellst Du fest, ob sich Dein Verdacht auf Parasiten bestätigt

Wenn Dir vermehrt die oben genannten Symptome bei Deinem Hund auffallen und Du feststellen möchtest, ob es sich tatsächlich um einen Parasitenbefall handelt, hast Du verschiedene Möglichkeiten. Je früher Du diesen feststellen kannst, desto schneller kannst Du ihn auch behandeln. Das erhöht auch den Erfolg Deiner Behandlung!

So kannst Du Parasiten bei Deinem Hund feststellen:

  • Körperliche Untersuchung und Anamnese: Überprüfe das Fell und die Haut sowie den Allgemeinzustand Deines Hundes.
  • Kotanalysen: Achte beim Gassi gehen auf Würmer, Eier oder Giardien im Kot.
  • Bluttests: Bei Verdacht auf Babesiose (oder Hundemalaria) oder Herzwürmer bei Deinem Hund, hol Dir Rat und Unterstützung bei Deinem Tierarzt oder über das Telemedizinangebot in unserem Club.
  • Schnelltest: Für manche Parasiten wir Giardien gibt es Schnelltest, die Dir bei der Diagnose helfen.

Tipp

Schnelle Hilfe bei Gesundheitsfragen!

Im Deine Tierwelt Club findest Du umfangreiche Ratgeber rund um die Gesundheit Deines Hundes und Deiner Katze. Für individuelle Fragen stehen Dir außerdem geprüfte Tierärztinnen und Tierärzte mit telemedizinischer Beratung rund um die Uhr zur Verfügung – sogar am Wochenende und an Feiertagen.

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Behandlungsmöglichkeiten: So behandelst Du einen Parasitenbefall bei Deinem Hund

Es gibt verschiedene Mittel und Methoden zur Bekämpfung eines Parasitenbefalls bei Deinem Hund. Wende Dich bei einem starken Befall oder auch bei Zweifel über die richtige Methode unbedingt an einen Tierarzt.

Antiparasitika

Tabletten, Spot-on-Präparate, Halsbänder oder Injektionen wirken gegen Flöhe, Zecken, Milben oder Würmer. Auch für die Behandlung von Giardien und Kokzidien bei Hunden werden gezielte Wirkstoffe eingesetzt.

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Wurmkuren

Regelmäßiges Entwurmen ist ratsam, vor allem bei Welpen oder Hunden mit erhöhtem Infektionsrisiko.

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Behandlung von Sekundär­infektionen

Achte auch darauf, Sekundärerscheinungen zu behandeln, um die Gesundheit Deines Hundes wieder vollständig herzustellen.

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Umgebungs­behandlung

Bei Flohbefall ist es wichtig, dass Du auch die Umgebung reinigst, um einen Wiederbefall zu vermeiden.

Kräuterbasierte Entwurmungen

Natürliche Kräuter wie Thymian, Wermut oder Schwarzkümmel können den Darm stärken. So kannst Du Würmer bei Hunden vorbeugen oder die Behandlung begleiten.

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Propolispräparate und Vitalpilze

Sie unterstützen das Immunsystem und fördern die Produktion von Abwehrkräften.

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Milieufütterung zur Stärkung des Immunsystems

Mit einer gezielten Fütterung von hochwertigen Nährstoffen sorgst Du für das innere Gleichgewicht Deines Hundes. Zudem haben es Parasiten so schwerer, sich anzusiedeln.

Tipp

Die Verdauung Deines Hundes mit der richtigen Ernährung unterstützen

Wenn sich die Parasiten auf den Verdauungstrakt legen dann ist Durchfall und Erbrechen häufig unvermeidlich. In solchen Fällen ist es besonders wichtig den Tieren Schonkost, wie die Moro‘sche Karottensuppe zu füttern. In unseren Hunderezepten findest du viele Ideen für leckere und einfach zubereitete Schonkost!

Prävention und Prophylaxe: So schützt Du Deinen Hund vor Parasiten!

Prävention ist die beste Behandlung! Du kannst viel tun, um Deinen Hund vor einem Parasitenbefall zu schützen. Hier haben wir ein paar Tipps für Dich:

  • regelmäßige Entwurmung und Parasitenkontrolle
  • Hygienemaßnahmen im häuslichen Umfeld
  • Vermeidung von Risikogebieten zum Beispiel für Zecken
  • Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte durch ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung

Zoonosen: Das Risiko von Hundeparasiten für den Menschen

Wenn Krankheiten vom Hund auf den Menschen übertragen werden, ist von Zoonosen die Rede. Einige parasitäre Krankheiten, die vom Hund auf den Menschen übertragen werden können, sind:

  • Bandwurminfektionen
  • Spulwurm
  • Giardiose
  • Räude
  • Cheyletiellose, ein Milbenbefall

Es gibt verschiedene Wege, Dich davor zu schützen. Neben einer konsequenten Parasitenprophylaxe ist Hygiene das A und O. Wasche Dir oft die Hände – vor allem nach dem Gassi gehen oder wenn Du mit den Ausscheidungen Deines Hundes in Kontakt gekommen bist.

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